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Es werden Posts vom August, 2025 angezeigt.

Personen beschreiben – aber wie viel ist eigentlich nötig?

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Wenn ich schreibe, stolpere ich immer wieder über dieselbe Frage: Wie beschreibe ich meine Figuren? Soll ich jedes Detail festhalten – ob jemand groß oder klein ist, dünn oder kräftig, alt oder jung? Früher, vor 30 oder 40 Jahren, war das fast Pflicht. Da las man Beschreibungen, die so präzise waren, dass man schon beim ersten Auftritt wusste, wie die Figur von Kopf bis Fuß aussah. Aber ich merke, dass ich mich damit oft schwer tue. Natürlich könnte ich sagen: „Hanna, 63 Jahre, grau melierte Haare, mittelgroß, kräftige Statur.“ Doch sobald ich das tue, habe ich das Gefühl, meinem Leser etwas wegzunehmen. Warum? Weil jeder Mensch, der meine Geschichte liest, seine eigene Fantasie mitbringt. Wenn ich nur schreibe: „Hanna, 63“, entsteht im Kopf des Lesers automatisch ein Bild. Vielleicht erinnert Hanna an die Nachbarin von früher, vielleicht an eine Lehrerin, vielleicht an eine Tante. Jeder Leserin sieht eine andere Hanna – und genau das finde ich faszinierend. Wenn ich hingeg...

Schreibblockade

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Es ist wirklich eine Kunst, in einer Geschichte eine Welt zu erschaffen, die lebendig und greifbar ist. Manchmal fühlt es sich an, als würde man versuchen, ein Bild zu malen, aber die Pinselstriche sind unsichtbar. Es ist so schwer, die richtigen Worte zu finden, um einen Gegenstand, eine Umgebung oder die Menschen so zu beschreiben, dass der Leser sie nicht nur sieht, sondern auch fühlt. Wie beschreibt man das sanfte Klappern einer alten Standuhr, das Gefühl von nasser, kalter Erde unter den Stiefeln oder das nervöse Zucken eines Mundwinkels, das mehr verrät als tausend Worte? Manchmal scheitern wir daran, die Dinge zu genau beschreiben zu wollen. Wir listen jedes Detail auf, aber es fühlt sich am Ende trotzdem leblos an. Dann wieder nutzen wir zu vage Formulierungen, und der Leser kann sich nichts Konkretes vorstellen. Die wahre Herausforderung liegt darin, das Wesentliche zu erfassen – die Details zu wählen, die eine Emotion oder eine bestimmte Atmosphäre transportieren....

Bubi und Booba auf dem Bauernhof

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Ich stelle ich mal vor:

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            Schon als Kind, mit 11, 12, 13, wollte ich Schriftstellerin werden. Doch das Leben kam dazwischen – und die vielen Ausreden, die man sich so einredet. Jetzt, mit über 60, habe ich endlich angefangen! Dabei geht es nicht nur ums Schreiben, das wäre einfach. Die wahre Herausforderung ist, den inneren Schweinehund zu besiegen, der einen ständig davon abhalten will, das zu tun, was wirklich Freude bereitet. Mit meinen Büchern möchte ich zeigen: Es ist nie zu spät, den Mut zu fassen, etwas Neues zu beginnen. Das Leben kann so wunderschön sein, wenn man seine Träume endlich in die Hand nimmt und die Ausreden hinter sich lässt.

Mein Roman und die Lektion, die er mir erteilt hat: Die Magie des Lektorats

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  Mein Roman und die Lektion, die er mir erteilt hat: Die Magie des Lektorats Man sagt, die größte Freude beim Schreiben ist es, das letzte Wort zu Papier zu bringen. Das letzte Wort des ersten Entwurfs, um genau zu sein. Und ja, das stimmt. Dieser Moment, wenn du das Manuskript deines ersten eigenen Buches schließt und weißt: Es ist fertig. So fühlte es sich an, als ich die Geschichte von Hanna, meiner Hauptfigur, zu Ende geschrieben hatte. Doch dann kommt der Moment, in dem aus der Schöpfung ein Handwerk wird. Der Moment, in dem die Freude der harten Arbeit weicht: dem Lektorat. Ich habe mich entschieden, mein Manuskript vorerst selbst zu lektorieren, und ich kann euch sagen: Es ist anstrengender, als ich es mir jemals vorgestellt hätte. Man glaubt ja, das Lektorat sei einfach nur das Korrigieren von Tippfehlern. Ein Komma hier, ein fehlender Buchstabe dort. Aber in Wirklichkeit ist es so viel mehr. Man muss sich fragen: Ist die Geschichte logisch? Kommt die Emotion an der richti...

Schreib - Routine

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      Schreib-Routine Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag mindestens drei Stunden an meinem Buch zu arbeiten. Das bedeutet aber nicht, dass ich immer die volle Zeit schreibe. Manchmal sind es nur 30 Minuten oder eine Stunde, die ich tatsächlich tippe. Der Rest der Zeit ist Kopfsache. Ich denke fast ununterbrochen über meine Geschichte nach, entwickle Charaktere weiter und überlege mir, wie der Plot am besten vorankommt. Wenn man die reine Schreibzeit mit dieser intensiven Denkphase zusammenzählt, komme ich oft auf weit mehr als die drei Stunden. Für mich ist das Nachdenken genauso wichtig wie das Schreiben selbst. Es lässt mich tief in die Geschichte eintauchen, miterleben und mitfühlen. Nur so kann ich die Emotionen und Wendungen glaubhaft erzählen. Man wird quasi selbst zum Teil der Geschichte.