💛 Wie ich gelernt habe, liebevoller mit mir zu sein
Über Selbstfürsorge, Selbstannahme, weiche Grenzen und innere Güte.
Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, wie wichtig ich für mein eigenes Leben bin.
Fast sechzig Jahre.
Sechzig Jahre, in denen ich dachte:
„Andere zuerst. Ich später.“
Ich bin in einer Zeit groß geworden, in der Selbstfürsorge kein Wort war.
In den 60er-Jahren musste alles funktionieren:
der Haushalt, der Wiederaufbau, der Alltag, das Leben.
Man hatte keine Zeit, über das eigene Wohlbefinden nachzudenken.
Man hatte schlicht andere Sorgen.
Kinder spürten das.
Auch ich.
Ich lernte früh:
Du bist nicht so wichtig. Du musst funktionieren. Du störst nicht. Du fällst nicht auf.
Und ohne dass jemand es absichtlich wollte, übernahm ich genau diese Haltung:
Ich trat zurück. Ich war hart zu mir. Ich nahm mich selbst nicht ernst.
🌿 Der Irrtum, der mich Jahrzehnte gekostet hat
Irgendwann, viel später, wurde mir klar, wie falsch das war.
Nicht nur ein bisschen falsch —
komplett falsch.
Denn die Wahrheit ist so einfach, dass sie fast wehtut:
Ohne mich findet mein Leben nicht statt.
Wenn ich mich selbst nicht achte,
nicht wahrnehme,
nicht respektiere,
dann lebt niemand dieses Leben für mich.
Dann existiert es einfach nicht —
zumindest nicht in echter Qualität, nicht in echter Freude, nicht in echter Tiefe.
Wenn ich meinen Körper übergehe,
wenn ich meinen Geist nicht ernst nehme,
wenn ich meine Seele ignoriere,
werde ich krank.
Und ich habe es erlebt.
Wer nicht liebevoll mit sich ist,
bezahlt einen hohen Preis.
🌼 Selbstfürsorge ist kein Luxus – sie ist überlebenswichtig
Heute weiß ich:
Wenn ich ein erfülltes, glückliches, gesundes Leben führen will,
dann muss ich mich um mich selbst kümmern.
Nicht egoistisch.
Sondern verantwortungsvoll.
Ich habe gelernt:
meine Interessen wichtig zu nehmen
meine Wünsche nicht zu belächeln
meine Träume ernst zu nehmen
meinen Körper nicht zu überfordern
meine Seele zu schützen
meine Grenzen weich, aber klar zu setzen
Weiche Grenzen heißen:
Ich bin offen.
Aber nicht für alles.
Innere Güte heißt:
Ich behandle mich so, wie ich andere behandle —
mit Wärme, Verständnis, Zärtlichkeit.
Selbstannahme heißt:
Ich bin gut genug.
So wie ich bin.
Mit meinen Stärken.
Mit meinen Schwächen.
Mit meinem ganzen Paket.
🍃 Liebevoll zu mir sein heißt: Zeit für mich haben
Es war nicht leicht, mir selbst Zeit zu geben.
Ich fühle es noch heute manchmal:
Dieses schlechte Gewissen,
dieses alte Muster,
das flüstert:
„Du musst leisten. Du musst machen. Du darfst nicht.“
Doch dann höre ich auf eine neue, leisere, liebevollere Stimme:
„Du darfst.
Du sollst.
Du brauchst das.“
Ich nehme mir Pausen.
Ich achte auf Ernährung.
Ich bewege mich.
Ich schlafe gut.
Ich akzeptiere meine Grenzen.
Ich verzeihe mir Fehler.
Ich lasse los, was mir schadet.
Das ist Selbstfürsorge.
Das ist Liebe.
Das ist Heilung.
✍️ Mein Schreiben – und die Freundschaft zu mir selbst
Auch das Schreiben ist zu einem Akt der Selbstliebe geworden.
Ich tue es für mich,
für meine Seele,
für meine Entwicklung.
Es ist kein Muss,
sondern ein Geschenk, das ich mir jeden Tag mache.
Wenn ich an meinem Roman arbeite,
wenn ich überarbeite, formuliere, verfeinere,
dann bin ich ganz bei mir.
Das Schreiben zwingt mich nicht, perfekt zu sein.
Es erlaubt mir, ehrlich zu sein.
Es nimmt mich an, so wie ich bin —
und schenkt mir gleichzeitig neue Stärke.
Selbstfürsorge bedeutet für mich auch:
Ich gebe meinem kreativen Herzen Raum.
Ich erlaube mir Freude.
Ich erlaube mir Ausdruck.
Ich erlaube mir, zu wachsen.
💛 Die wichtigste Beziehung ist die zu mir selbst
Es hat gedauert,
aber ich habe gelernt:
Wenn ich liebevoll mit mir bin,
wird mein Leben leichter.
Weicher.
Schöner.
Friedlicher.
Selbstfürsorge ist keine Eitelkeit.
Selbstfürsorge ist Selbstachtung.
Selbstannahme ist kein Egoismus.
Selbstannahme ist der Beginn eines echten Lebens.
Und innere Güte?
Sie macht uns zu dem Menschen,
der wir immer sein wollten.
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