❄️ Winterruhe – Warum Nichtstun manchmal die beste Therapie ist

Wenn draußen der Wind um die Ecken pfeift und das Licht sich früh verabschiedet, beginnt für mich die stillste Zeit des Jahres.
Früher mochte ich den Winter nicht besonders. Er schien mir grau, lang, ein bisschen leer.
Doch inzwischen habe ich ihn lieben gelernt – als eine Jahreszeit, die mir etwas schenkt, was im Sommer oft fehlt: Ruhe, Stille und die Erlaubnis, nichts zu müssen.




🌨️ Die Kunst, einfach da zu sein

„Nichts tun“ – das klingt nach Stillstand. Nach Faulheit, vielleicht sogar nach Aufgabe.
Aber ich habe gemerkt: Dieses Nichtstun ist in Wahrheit etwas ganz anderes.
Es ist ein Zustand des Loslassens.

Wenn ich morgens die Hände um eine heiße Tasse lege und einfach nur hinausschaue, ohne an irgendetwas Bestimmtes zu denken, dann geschieht etwas.
Es ist, als würde mein Inneres aufatmen.
Ich merke, wie Gedanken leiser werden, wie sich der Körper entspannt und wie sich etwas in mir ordnet – ganz von selbst.



🕯️ Bewegung in der Stille

Das Schönste daran: Diese Ruhe bedeutet nicht, stillzusitzen und gar nichts zu tun.
Für mich ist „Nichtstun“ eher ein Zustand als eine Handlung.
Manchmal gehe ich spazieren, langsam, ohne Ziel.
Oder ich zeichne, schreibe ein paar Zeilen, meditiere, trinke Tee.
Ich lasse mich einfach treiben – ohne Plan, ohne Leistungsgedanken.

In solchen Momenten entsteht Raum. Raum für mich, für Gedanken, für das Leben, das sonst im Alltag oft übertönt wird.
Und gerade im Winter gelingt mir das leichter als zu jeder anderen Zeit.




🪶 Wenn die Welt leiser wird

Im Frühling ruft der Garten, im Sommer das Draußensein, im Herbst die Ernte.
Aber im Winter? Da scheint alles in einen sanften Schlaf zu fallen.
Die Natur zieht sich zurück, und vielleicht sollten wir Menschen das auch öfter tun.

Ich genieße diese Entschleunigung.
Das Knistern im Kamin, das warme Licht am Fenster, der Duft von Tee und Ruhe.
Ich spüre, dass das kein Rückzug ist, sondern eine Erneuerung von innen.




🌷Winterruhe als Lebenskunst

Ich habe gelernt, dass das „Nichtstun“ keine Zeitverschwendung ist, sondern Heilung.
In der Stille entsteht Kraft.
Wenn man nichts erzwingt, ordnet sich vieles von selbst.

Vielleicht ist das das Geheimnis der Winterruhe: Sie schenkt uns das, was wir im Lärm des Alltags oft verlieren – uns selbst.




📖 Aus meinem Schreibleben

Auch meine Romanfiguren finden oft in solchen stillen Momenten ihren Weg zurück ins Leben.
In „Hanna – Der Weg ist das Ziel“ spürt Hanna unterwegs auf ihrem Fahrrad genau das:
Dass nicht das große Abenteuer, sondern die kleinen Atempausen am Wegesrand das Herz verändern.
Und manchmal ist Stillstand genau die Bewegung, die wir brauchen.


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