🍵 Warum Pausen mein neues Lebensrezept sind

Die Kunst, bewusst langsam zu machen — ohne schlechtes Gewissen.

Ich musste über 60 Jahre alt werden, um zu verstehen, dass dieser alte Satz „In der Ruhe liegt die Kraft“ tatsächlich stimmt.
Früher habe ich darüber gelächelt.
Ich dachte:
„Ruhe? Wenn ich etwas erreichen will, muss ich doch durchziehen!“

Heute weiß ich:
Genau das Gegenteil ist wahr.




🌿 Pausen sind kein Rückschritt — sie sind ein Neustart

Lange Zeit fühlte es sich für mich falsch an, eine Pause zu machen.
Einfach aufzuhören, mitten in einer Aufgabe.
Etwas liegen lassen.
Zu sagen:
„Ich kann gerade nicht — ich mach später weiter.“

Das wirkte für mich früher wie Schwäche oder Faulheit.

Aber dann habe ich gemerkt, wie sehr ich mich damit selbst blockiere.
Man rennt mit dem Kopf durch die Wand – und wundert sich, dass es wehtut.
Man zwingt sich – und wundert sich, dass nichts funktioniert.

Heute mache ich es anders.
Wenn ich merke, dass ich feststecke, sage ich mir:
„Lass es. Leg’s hin. Geh raus. Mach eine Pause.“

Und wisst ihr was?
Plötzlich passiert etwas Erstaunliches:

Der Körper entspannt sich.
Der Kopf wird frei.
Die Energie kommt zurück.



Es ist, als würde jemand innen die verhedderten Kabel wieder sortieren.




🍂 Die kleine Pause – ein Fenster, das frische Luft in die Seele lässt

Wenn ich rausgehe, durchatme, den Blick hebe,
passiert dieses kleine Wunder:
Die Welt wird weit.
Und ich werde ruhig.

Der Druck verschwindet.
Die Ideen beginnen wieder zu fließen.
Und mein Körper sagt ganz leise:
„Danke.“

Ich spüre tatsächlich physisch,
wie die Energie zurückkehrt –
wie ein warmes Strömen in den Armen,
eine Klarheit hinter der Stirn.

Es ist faszinierend, wie einfach es ist:
Ein paar Minuten Luft,
ein Schritt zur Seite,
ein kleiner Moment ohne Muss und Soll –
und plötzlich ist man wieder ganz bei sich.




🌼 Pausen sind Selbstfürsorge – kein Luxus

Früher dachte ich, Pausen müsse man sich erst verdienen.
Heute weiß ich:
Pausen sind ein Grundrecht der Seele.

Sie sind kein Luxus.
Sie sind Nahrung.

Und das Beste:
Ohne schlechtes Gewissen sind sie doppelt so heilsam.
Ich erlaube mir Pausen.
Und ich genieße sie.
Ganz bewusst.




✍️ Mein Schreiben – und die Pausen, die alles retten

Auch beim Schreiben habe ich gelernt:
Pausen sind Gold.

Wenn ich mich festfahre,
wenn ein Satz nicht funktioniert,
wenn eine Szene sich sträubt
– dann höre ich auf.

Ich gehe weg.
Ich mache mir einen Tee.
Ich bewege mich.
Ich schaue aus dem Fenster.

Und plötzlich, wenn ich zurückkomme,
ist das Problem weg.
Der Satz fließt.
Die Geschichte öffnet sich.
Es ist, als hätte mein Inneres während der Pause heimlich weitergearbeitet.

Gerade jetzt, während ich meinen Roman für die Printausgabe überarbeite,
merke ich, wie essenziell diese kleinen Pausen sind.
Ohne sie würde ich mich verbeißen.
Mit ihnen fließt es.




🌙 Langsam ist das neue Stark

Pausen machen nicht schwach.
Sie machen stark.
Sie geben Kraft, Klarheit, Energie, Weichheit.
Pausen lassen uns atmen.
Pausen bringen uns zurück zu uns selbst.

Und manchmal — vielleicht sogar meistens —
ist genau das die stärkste Form von Selbstfürsorge.

In der Ruhe liegt die Kraft.
Heute weiß ich:
Es ist wahr.
Und es ist schön.






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