💫 Der Mut, etwas Neues zu beginnen – auch mit 60+


Mut ist so ein seltsames Ding.
Manchmal glaubt man, man müsste ihn herbeizaubern, groß und laut – so wie in Filmen, wenn jemand eine heroische Entscheidung trifft.
Aber in Wirklichkeit ist Mut oft ganz leise.
Er wächst unbemerkt.
Und irgendwann, wenn man zurückblickt, merkt man: Ich war ja mutig. Ich habe es einfach getan.

So war es bei mir auch.
Ich wollte schon immer schreiben – Geschichten, Gedanken, das Leben in Worten festhalten.
Aber wie das oft so ist, kam immer etwas dazwischen: der Alltag, die Arbeit, die Familie, das Leben eben.
Und dann kam meine Krankheit.
Plötzlich stand die Welt still.
Und genau in diesem Stillstand ist etwas Neues gewachsen: der Mut, endlich das zu tun, was ich immer tun wollte.

Ich habe mich bei der Schule des Schreibens angemeldet, gelernt, geübt, gelesen – von morgens bis abends.
Ich habe mich regelrecht in die Welt der Worte hineingearbeitet.
Dann kamen Autoren-Workshops, z.B. bei Doris Dörrie, Motivation von anderen Schreibenden, tägliche Inspiration von der wunderbaren Katrin Hamann – und irgendwann war es, als würde alles fließen.
Kein großer Entschluss, kein „Jetzt bin ich mutig“, sondern einfach ein natürlicher Fluss.
Ich habe losgelassen und mich treiben lassen – und das Schreiben hat mich getragen.

Heute, mit über 60, weiß ich:
Mut ist nicht das laute „Ich trau mich!“, sondern das leise „Ich probiere es einfach.“
Er zeigt sich nicht im Sprung, sondern im ersten kleinen Schritt.
Und manchmal entsteht aus einem einzigen Schritt ein ganz neuer Weg – oder sogar ein Buch. 📖✨

Mut ist nichts, was man plant.
Mut passiert, wenn das Herz still sagt: Mach’s einfach.
Und plötzlich ist man mittendrin im Leben – nicht trotz, sondern wegen allem, was war.

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