Es ist nie zu spät, mutig zu sein
Manchmal glaube ich, wir sind selbst unsere größten Gegner. Nicht das Schicksal, nicht die Umstände – wir selbst. Es ist nicht die Welt „da draußen“, die uns davon abhält, etwas Neues zu wagen, sondern eine Stimme in uns, die ständig flüstert: „Lass es lieber. Es ist zu spät. Du bist zu alt. Was, wenn du scheiterst?“
Ich kenne diese Stimme nur zu gut. Sie hat mich jahrelang zurückgehalten – bis ich irgendwann beschlossen habe, nicht mehr auf sie zu hören. Mit über 60 habe ich mein Leben noch einmal umgekrempelt. Ich habe angefangen zu schreiben, habe mir meinen großen Traum erfüllt und Dinge gewagt, die ich früher für „nicht mehr möglich“ gehalten hätte. Und weißt du was? Es war viel einfacher, als ich dachte. Der schwerste Schritt war nicht der Weg selbst – es war der erste Schritt.
Wenn ich mir mein Leben heute ansehe, denke ich oft: Warum hast du so lange gezögert? Warum hast du dich so klein gemacht? Die meisten Hindernisse existierten nur in meinem Kopf. In Wirklichkeit haben sich Türen geöffnet, sobald ich losgegangen bin.
Und ich bin nicht allein. Schau dir Vera Birkenbihl an – sie hat mit unkonventionellen Lernmethoden die Welt verändert, obwohl sie von vielen zunächst belächelt wurde. Oder Jane Goodall, die erst mit 26 ohne akademischen Abschluss nach Afrika ging und dort die Verhaltensforschung revolutionierte. Sie hatten keine perfekten Startbedingungen, aber sie hatten Mut.
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet, trotz der Angst loszugehen. Und genau das ist es, was das Leben nach 50, 60 oder 70 so spannend machen kann: Wir müssen niemandem mehr etwas beweisen. Wir dürfen Dinge einfach für uns tun.
Ich wünsche mir, dass mehr Frauen diesen Schritt wagen – egal, ob es darum geht, ein Buch zu schreiben, eine Reise zu machen, eine neue Sprache zu lernen oder eine ganz neue Richtung einzuschlagen. Denn es ist nie zu spät, mutig zu sein. Der erste Schritt ist der wichtigste – und danach trägt dich das Leben oft weiter, als du je gedacht hättest.
Mein Fazit:
Die Angst, etwas zu verändern, ist fast immer größer als die Veränderung selbst. Aber wenn man sie einmal überwunden hat, fragt man sich: Warum habe ich nicht schon früher damit angefangen?
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