Probeleser-Feedback – wie ich damit umgehe
Ich gebe meine Manuskripte immer wieder gerne an Probeleser:innen. Denn auch wenn es manchmal weh tut: Dieses Feedback ist Gold wert. Es zeigt mir, wo meine Geschichte vielleicht noch nicht so klar rüberkommt, wie ich es mir gedacht habe.
Neulich zum Beispiel bekam ich den Einwurf: „Man versteht nicht so recht, warum deine Hauptfigur diesen Schritt macht.“ Für mich war es vollkommen logisch – schließlich hatte ich die Motivation klar im Kopf. Aber auf dem Papier kam das nicht so an.
Und genau da liegt die Herausforderung: Als Autorin weiß ich alles über meine Figuren. Ihre Vorgeschichte, ihre Gefühle, ihre geheimen Wünsche. Aber für die Lesenden ist das nicht automatisch sichtbar. Manchmal muss ich also noch einmal zurückgehen, den Anfang überarbeiten und genauer herausarbeiten, was meine Figur antreibt.
Für mich bedeutet das nicht, dass ich jede Kritik blind übernehme. Manches passt nicht zu meiner Vision der Geschichte, und das ist auch okay. Aber wenn mehrere Probeleser:innen denselben Punkt anmerken – oder ich spüre, dass sie etwas Wichtiges nicht nachvollziehen können – dann lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Ich habe gelernt: Probeleser-Feedback ist kein Urteil über mich, sondern eine Einladung, meine Geschichte klarer, lebendiger und nachvollziehbarer zu machen. Und jedes Mal, wenn ich bereit bin, solche Einwürfe ernst zu nehmen, wächst nicht nur mein Text – sondern auch ich als Autorin.
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